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Berichte aus den Partnerstädten und von den Partnerfestivals

Eisenacher Kulturherbst 2019: Bericht

14.11.2019

Kulturherbst Eisenach – ein großer Erfolg mit Unterstützung aus Marburg

3 Tage Dauer-Spass beim „1. Eisenacher Kulturherbst“. Beginnend mit dem Eröffnungskonzert am Freitag, wo die Gastbands aus den Eisenacher Partnerstädten aufspielten, und dem Kneipenkonzert am Samstag fand am vergangenen Wochenende zum ersten Mal der Kulturherbst statt. Die Bands „slowsmokin“ und LDMR vertraten die Stadt Marburg.

Die Eisenacher Organisatoren waren zum Teil selber als Gast-Musiker beim MaNo-Festival in Marburg. Die hier gemachten Erfahrungen haben sie inspiriert, selber ein eigenes Festival in Eisenach aufzuziehen. Dabei haben sie sich einige Anregungen direkt beim MaNo-Team geholt. Gelebte Städtepartnerschaft!

Die Vorbereitungen dafür liefen schon mehr als ein Jahr, dann endlich war es soweit: am Wochenende 08.-09. November startete erstmals der Kulturherbst in der Partnerstadt Eisenach mit einer Vielzahl von Veranstaltungen und Gästen aus den Partnerstädten. Das Vorbild war dabei das MaNo, größtes Musikfestival in Marburg, und die Bedingungen waren gleich: alles wird ehrenamtlich organisiert, die Kommune und das Netzwerk vor Ort bilden die Stützstruktur!

Neben der Musik gab es auch andere Schwerpunkte: Poetry Slam, Lesungen, Kunstausstellungen, Impro-Theater und Performance. Dazu kamen dann noch der Fanfarenzug und der regionale Tanzverein sowie die Sambagruppe SIN NOMBRÉ mit beeindruckenden Vorstellungen.

Freitagabend, Samstagvormittag und Samstagabend fanden Veranstaltungen an so unterschiedlichen Orten wie dem Schlachthof und dem Hotel Steigenberger, dem Landestheater und der Galerie Lidija, dem Kaufhaus Schwager sowie verschiedenen Kneipen und Bars statt.

Die künstlerischen Darbietungen wurden von Akteuren aus den Partnerstädten Waverly (USA), Skanderborg (Dänemark), Mogilev (Weissrussland), Sárospatak (Ungarn) und Marburg (Hessen) sowie aus Eisenach und Umgebung präsentiert.

Das Nachbarschaftszentrum im Goetheviertel war jeweils zentraler Treffpunkt, und die vielen Helferinnen und Helfer dort versorgten die Akteure und das Orga-Team mit schmackhaftem Essen und viel guter Laune bis zum Sonntagmittag, wo viele Gäste dann schon die Heimreise antraten. Auch die teilnehmenden Marburger Bands und Mitglieder des MaNo-Teams hatten ein sehr inspirierendes, aber nicht weniger anstrengendes Wochenende, wurden jedoch von den Organisatoren vor Ort vorbildlich und sehr engagiert betreut. Die Bands SLOWSMOKIN´ und LDMR hatten zusammen genommen fünf Auftritte an unterschiedlichen Veranstaltungsorten waren mit sehr viel Spaß bei der Sache, LDMR beeindruckten mit einer Gedenkminute zum Fall der Mauer und zur Pogromnacht.

„Kultur verbindet“, so ein Zitat aus dem Orga-Team, das mit großer Freude die sehr gelungene Veranstaltung am Sonntagvormittag bei einem Termin mit der regionalen Presse resumierte. Der Erfolg – so die Veranstalter – sei so motivierend, dass schon die ersten Ideen für die Planung im nächsten Jahr im Gespräch sind. Ganz bestimmt werden dann auch wieder engagierte ehrenamtliche Akteure aus Marburg dabei sein.

8. Februar 2020

Les Expressifs 2019: Bericht von The Flims

30.10.2019

Der Trip nach Poitiers war für uns die zweite Möglichkeit im Zuge des MaNo-Festivals im Ausland Konzerte zu spielen. Bereits 2018 durften wir nach Northampton um dort am Twinfest teilzunehmen. Im Vergleich zum England-Trip reisten wir dieses Mal mit dem Zug an. Von Frankfurt ging es nach Paris und von dort weiter Richtung Poitiers.

Bereits am Donnerstag (dem Tag der Anreise) war unser erstes Konzert vorgesehen. Am Bahnhof wurden wir abgeholt und zuerst einmal Richtung Schlafplatz kutschiert. Da wir zu fünft anreisten, mussten wir uns aufteilen. Während für zwei von uns ein Zimmer in der WG von Armelle vorgesehen war, schlief der Rest nicht weit entfernt in einer weiteren WG. Die Schlafplätze waren gut. Bei Armelle hatten wir jeden Morgen die Möglichkeit zu frühstücken und sogar ein bisschen Sonne auf ihrer kleinen Terrasse am Fluss zu tanken.

Kurz nach den Wohnungsführungen ging es aber direkt weiter und wir wurden zum Venue geführt. Dort wurden wir mit Verpflegung versorgt und auch für Technik, Amps und Drumset war gesorgt. Es lief also alles wie am Schnürchen.

Die restlichen Tage ähnelten sich sehr. Nach einem Frühstück bei Armelle, liefen wir in die Stadt, um dort entweder unsere Instrumente zu holen, uns den Weg zum nächsten Venue erklären zu lassen oder Mittag zu essen. Es war immer für alles gesorgt. Abends spielten wir unsere Shows und ließen uns dann meist im Backstage nieder um dort mit den anderen Betreuern, Organisatoren und Bands zu feiern. Insgesamt spielten wir in vier Tagen vier Gigs.

Nachdem wir bereits im Jahr davor in Northampton eine unglaublich gute Zeit hatten, konnten wir uns nicht vorstellen, dass es nochmal genauso gut wird. Wir wurden getäuscht. Trotz der Tatsache, dass im Vergleich zum Twinfest keine weitere deutsche Band mitkam, fühlten wir uns nie fremd oder verloren. Nicht nur wurde sich jeder Zeit um uns gekümmert, auch die Auftritte waren besser als erwartet. Wir können jeder Band, jeder Musikerin und jedem Musiker diese Reise empfehlen und bedanken uns bei allen, die uns diesen Spaß ermöglicht haben.

Eure Flims

8. Februar 2020

Twinfest 2019: Bericht von oclaire

23.8.2019

Nachdem wir im vergangenen Jahr nach Poitiers reisen durften wurden wir dieses Jahr eingeladen das Twinfest in Northampton mit den Jungs von Bazouka Groove Club und Cressy Jaw spielen zu dürfen.

Auf den Punkt gebracht, waren die Tage in England eine der Reisen, für die man Musik macht. Nicht nur, dass wir und auch die Gäste direkt herzlich empfangen wurden und die Reisegruppe aus Marburger Bands bestand, die sich ohnehin super verstehen, auch war es sehr schön zu sehen, dass einige der Verbindungen, die man in Frankreich schließen konnte, auch über das Jahr bestand hatten.

So waren einige der Jungs von Sarpa Salpa, mit denen ich in Poitiers viel zu lange gefeiert habe, bei allen Shows dabei. Auch haben wir uns über das Jahr gegenseitig bei unseren Crowd-Funding-Kampagnen für ein neues Album in meinem Fall und für die Wiederbeschaffung von gestohlenen Instrumenten im Falle des Sängers von Sarpa Salpa unterstützt. Für die Zukunft werde ich wohl mit drei englischen Musikern im Winter in die Berge zum Snowboarden fahren und Anfang nächsten Jahres ein Spiel des FC Liverpool besuchen.

Wie im letzten Jahr und auch bei sonstigen Touren ins Ausland ist es immer wieder unglaublich schön zu sehen, wie vollkommen egal Nationalität und Herkunft wird, wenn man zusammen Musik macht oder die Shows der anderen Bands besucht.

Die Stimmung selbst war bereits ab dem Bus großartig und wir haben uns trotz der Hitze von knapp 40 Grad, anschließenden 20 Grad im Flieger und einigen daraus resultierenden Erkältungen extrem auf die Shows in England gefreut. Bei insgesamt vier Konzerten haben wir mit Franzosen und Engländern feiern können und haben uns als Marburger Bands mit kurzen Gastauftritten in den Shows der anderen Bands unterstützt. Auch wenn wir uns vorher alle schon kannten sind doch durch das Twinfest die Verbindung zwischen den Bands noch stärker geworden.

Für mich ist die Verbindung der Partnerfestivals eine wunderschöne und sehr wertvolle Sache und ich freue mich wahnsinnig, dass ich daran Teil haben durfte. Ich bin sehr dankbar für die tolle Zeit in England und die Verbindungen, die ich ohne eben diese Verbindung nicht hätte knüpfen können.

8. Februar 2020

Twinfest 2019: Bericht von Bazouka Groove Club

20.8.2019

Northampton und die Bazoukis

Mensch, war das ein wilder Ritt! Bei all den Geschichten zwischen Pints, Pinnchen und Parties weiß ich gar nicht wo ich anfangen soll. Schweiß, Tränen, Küsse. Es war Alles dabei.

Obwohl man Geschichten eigentlich da anfängt wo sie beginnen, muss doch schon ein bisschen über die Hinreise gesprochen werden.

Bereits zur Abfahrt des Crew-Busses zeigte sich der Führungsstil der LeiterInnen für die nächsten 5 Tage: Ein perfekter Balance-Akt zwischen korrekter Zielstrebigkeit und einer Endzeit ähnlichen Ausgelassenheit. Auf eine genauere Beschreibung der Hinfahrt oder auch der Zeit am Dortmunder Flughafen möchte ich hier aber verzichten.

Angefangen hat das Ganze nämlich eigentlich im Black Prince, dem tollsten Pub in Northampton. Abgerockt, aber auf eine schöne Art und Weise. Hätte auch was Geiles in Marburg sein können. Dort wurden wir empfangen, dort ließen wir uns nieder. Bei einem ersten kühlen Bier setzte man sich dann gemeinsam in England hin und lernte sich ein bisschen besser kennen. Manche davon lernten sich auch zum zweiten Mal kennen, vergessen sich aber bestimmt nicht mehr.

Die Führung durch das Rathaus Northamptons am nächsten Tag gewann durch den Restalkohol dann gleich doppelt an Unterhaltungswert. Die Goldkette des Bürgermeisters blieb dabei vor allem im Gedächtnis. Ebenfalls der kleine Exkurs der Leiterin, die einst aus Versehen kleine Kinder auf einer Führung im Verließ eingesperrt hatte. Den Kindern geht es wohl gut.

An dem Abend floss dann wohl der meiste Schweiß von allen Auftritten im Lab. Sau heiß, der Laden. Die Leute da drin aber auch. Es war eigentlich ein gelungener Auftakt.

Das meiste Blut floss im Garibaldi. Da hat sich ein Tollpatsch der Bazoukas einen Finger aufgehauen. Das Blut sah super metal aus. Das meiste Bier floss da auch, glaube ich. Vielleicht aber auch im Pomfret Arms. Stimmungsmäßig der geilste Gig! Eng, schwitzig, laut. So darf es sein. Ein wenig kurz an dem Abend für Cressy Jaw, dafür haben wir den Drummer crowdsurfen lassen.

Eigentlich war jeder Auftritt besser als der davor. Die Stimmung zwischen den Musikern und den Crew Mitgliedern wurde immer familiärer. Am Ende hat es sogar gereicht für ein krakeliges Gruppen-Tattoo bei der/dem einen oder anderen. Frankreich wäre jetzt auch mal eine schöne Option für den nächsten coolen Gig.

Ne, schöne Zeit. Muss man sagen. Unheimlich coole und interessierte Leute, die sich den Arsch aufreißen, um so viele Bands und Menschen die Bock haben zusammen zu bringen. Und damit haben sie einen verdammt guten Job gemacht. Danke dafür, gerne wieder!

Bazouka Groove Club

8. Februar 2020